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     Maestro 4 - Finsteres Talent

   
verfasst am:    21. Januar 2016
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 90%
Sound 87%
Atmosphäre 83%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 80%
Relation: Preis/Spieldauer

90%

Gesamtwertung
86%
 
Der gefÀhrliche Gesang der Operndiva
Als Detective erhĂ€ltst du eine Einladung von Kate Halbreit zu einem Opernabend, damit auch du dich nach deinen schwierigen FĂ€llen aus der Vergangenheit endlich einmal ein bisschen erholen kannst. Die berĂŒhmte OpernsĂ€ngerin Diva gibt in der Stadt ein Konzert, und Kate erwartet dich bereits vor der Oper. Doch weit kommst du nicht. Vor deinen Augen wird Kate von den Metallverzierungen des Operntors erfasst und ins Innere des GebĂ€udes gezogen. Dir wird der Zugang verwehrt. Was geht hier vor? Auf der Suche nach einem anderen Eingang ins GebĂ€ude begegnet dir ein sogenannter "Wissender". Er warnt eindringlich vor Divas Gesang, denn er raube den Zuhörern die Lebensenergie und mache sie apathisch sowie kontrollierbar. An vielen Orten wurde sie bereits verbannt und lebte bis zu ihrem Tod im Exil. Eine finstere Macht hat sie von den Toten wiedererweckt. Um die dunkle Kraft Divas aufzuhalten, hat der Wissende ein spezielles Medaillon erschaffen. Das Medaillon ist jedoch nur wirksam, wenn es nach jedem Einsatz gegen das Böse mit speziellen Juwelen wieder aufgeladen wird. Der Wissende hat die Juwelen in der gesamten Stadt versteckt. Wer auch immer Diva zurĂŒckgeholt hat, will sie als Mittel fĂŒr seine Rache einsetzen. Aber wer steckt dahinter? Nur eine Phiole, gefĂŒllt mit glĂŒcklichen Gedanken, kann den Urheber des finsteren Spiels unschĂ€dlich machen und Diva vernichten. Begib dich ins Opernhaus, kĂ€mpfe gegen DĂ€monen, durchsuche die gesamte Stadt nach Juwelen fĂŒr dein Medaillon und fĂŒlle deine Phiole mit GlĂŒcksmomenten. Wird es dir gelingen den dunklen Meister zu besiegen und Diva fĂŒr immer zu verbannen?

Gameplay
Das Spiel bietet eine EinfĂŒhrung ins Gameplay, die man jederzeit unterbrechen kann. Die Inventarleiste kann man durch ein kleines Schloss fest einstellen, so dass sie immer sichtbar bleibt. Bestimmte Bereiche mĂŒssen in der Nahansicht genauer untersucht werden, sobald das Zeichen einer Lupe erscheint. Wenn sich der Cursor in ein Handsymbol verwandelt, kann man auch brauchbare Dinge aufheben, die ĂŒberall in den Szenen verstreut sind bzw. die man nach Abschluss einer Wimmelbildszene erhĂ€lt. Die einstellbaren Schwierigkeitsgrade "SchĂŒler", "KĂŒnstler" oder "Virtuose" können wĂ€hrend des Spielverlaufs geĂ€ndert werden. Je nach eingestelltem Modus benötigt der Tipp kurze oder lĂ€ngere Zeit zum Wiederaufladen. Dem Detective steht in diesem Casual Game kein Tagebuch zur VerfĂŒgung. Allerdings besitzt er eine Übersichtskarte, die er vom Wissenden erhĂ€lt. Auf der Karte ist der Aufenthaltsort des Detectives anhand des Medaillon-Zeichens erkennbar. Szenen, die mit einem Ausrufezeichen markiert sind, zeigen an, dass hier aktuelle Aufgaben zu erledigen sind. Szenen die einen grĂŒnen Haken aufweisen, wurden komplett abgearbeitet. Mit der Karte ist es möglich, schnell einen Ortswechsel durchzufĂŒhren. Lange Laufwege sind nicht nötig. InventargegenstĂ€nde die mit einen Zahnrad versehen sind, mĂŒssen noch vervollstĂ€ndigt oder anderweitig bearbeitet werden. Ein Hilfebutton erklĂ€rt grob alle Funktionen des Spiels wie die WBS oder RĂ€tsel.

Aufgaben und RĂ€tsel
Die RĂ€tsel im Spiel werden alle gut durch einen Hilfetext erlĂ€utert. Der Schwierigkeitsgrad kann bei einigen Minispielen selbst eingestellt werden. Im Allgemeinen reicht das Spektrum von sehr leicht bis sehr schwer. U.a. muss man durch ein Drehrondell das Medaillon vervollstĂ€ndigen, mit Figuren innerhalb einer Szene interagieren, Musikmarken an die richtigen Stellen schieben, Puzzles lösen, usw. Durch das Lösen der Minispiele öffnen sich verschlossene TĂŒren und Objekte, hinter denen sich neue GegenstĂ€nde verbergen. Die RĂ€tsel können nach einer Wartezeit von 60 Sekunden ĂŒbersprungen werden. Die Hauptaufgaben bestehen jedoch darin, die versteckten Juwelen ĂŒberall in der Stadt zu finden, um das Medaillon fĂŒr den Kampf gegen die DĂ€monen, die dem Spieler den Weg versperren, aufzuladen sowie die Phiole mit GlĂŒcksmomenten zu fĂŒllen.

Die Wimmelbildszenen bieten keine Animationen und sind sehr leicht zu lösen. Jede WBS wird zwei Mal aufgesucht. Die Art der WBS variiert, denn außer einer Textliste nach der die GegenstĂ€nde gesucht werden, sind oft auch kleine Minispiele in den WBS integriert. Manchmal muss man auch 12 gleiche Objekte finden oder man sucht die Elemente nach Umrissen, um die GegenstĂ€nde wieder in die Szene einzusetzen und den letzten Gegenstand zu finden. Man kann auch jederzeit anstelle einer WBS in den Memory-Spielmodus wechseln. Je gefundenes Paar wird ein Gegenstand aus der Liste der WBS gestrichen. Der Tipp zeigt einen der gesuchten Objekte in der Szene an. Ansonsten gibt der Tipp im Spiel die Richtung an und deutet auf bestimmte Bereiche hin, die in der Nahansicht genauer betrachtet werden sollten.

Grafik und Sound
Durch die Optionen lassen sich die LautstĂ€rken der Musik, Sounds und Stimmen regeln. Die Einstellung auf Voll- und Breitbild ist ebenfalls möglich. Auch kann man hier entscheiden, ob man den Spielcursor oder den eigenen Cursor verwenden will. Die Grafik ist vollstĂ€ndig im gezeichneten Stil. Die Zeichnungen bieten klare Konturen, angenehme Farben und die Szenen wirken nicht ĂŒberladen, so dass jedes Detail sehr gut sichtbar ist. Das Innere des Opernhauses mit seinen SĂ€len und RĂ€umen wird sehr opulent dargestellt, so dass selbst die Stuckarbeiten gut zum Vorschein kommen. Auch die Straßen und Gassen der Stadt wurden mit liebevollen Details versehen und verbreiten mit den Straßenlaternen eine angenehme WĂ€rme. Jede Szene bietet verschiedene bewegliche Animation wie z.B. herumschwebende Staubpartikel oder gruselige Geister, die nach dem Detective greifen. Vor allem die Darstellung der DĂ€monen ist sehr gut gelungen und verursacht teilweise eine GĂ€nsehaut. Sie erinnern ein wenig an die Dementoren aus den Harry Potter Filmen. Die Filmsequenzen sind zwar sehr kurz, aber laufen sehr flĂŒssig ab und wirken wie kleine Zeichentrickfilme. Die Sprachausgabe des Spiels erfolgt in englischer Sprache mit einem deutschen Untertitel. Die Synchronstimmen passen fast alle hervorragend zu den Protagonisten. Die Stimme des Wissenden wirkt sehr sanft und beruhigend, wĂ€hrend die von Kate Halbreit sehr Ă€ngstlich klingt. Lediglich die Stimme von Kates Vater hört sich fĂŒr dessen Alter zu jung an. Leider bewegen sich bei den Dialogen die Lippen der Spielfiguren nicht und es lassen sich keine Emotionen aus den Gesichtern ablesen. Der Soundtrack bietet außer ein paar Opernarien auch spannende, entspannende und fröhliche klassische Musik, die jede Szene optimal unterstreicht. Oft wurde zugunsten der Hintergrund- und EffektgerĂ€usche auf die Musik verzichtet. Auch diese Sounds wie das Zirpen von Grillen, Ă€ngstliche Schreie, das Heulen eines Uhus und knarrendes Holz wurden effektvoll in den einzelnen Szenen platziert.

Fazit
"Maestro 4 - Finsteres Talent" bietet dem Spieler eine spannende Geschichte mit einem tragischen Schicksal, die sich nach und nach entfaltet. Die Grafik, die Musik und die Sounds sind Entwickler ERS Games Studio hervorragend gelungen. Nur die fehlenden Lippenbewegungen und eine falsch platzierte Synchronstimme sind die einzigen Wehrmutstropfen. Der Spielfluss gerĂ€t nicht ins Stocken, da die Inventarleiste nie zu voll ist und die InventarrĂ€tsel gut zu lösen und logisch sind. Allerdings könnte der Klickbereich etwas großzĂŒgiger ausgelegt sein. Die Minispiele könnten etwas vielseitiger sein. FĂŒr meinen Geschmack sind es zu viele verschiedene Dreh- und SchieberĂ€tsel. Die Möglichkeit von einem WBS auf ein Memoryspiel zu wechseln, bietet zusĂ€tzliche Abwechslung. Leider ist der Spielspaß bereits nach drei Stunden vorĂŒber. Daher ist der Preis des Spiels etwas zu teuer.
  
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