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     Last Day of June

   
verfasst am:    18. September 2017
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 98%
Sound 100%
Atmosphäre 98%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 93%
Relation: Preis/Spieldauer

80%

Gesamtwertung
94%
 
Was wäre wenn…
Carl und June verbringen einen lauen Sommerabend am Seeufer. Als plötzlich ein Wind aufzieht und ein Gewitter mit sich bringt, laufen sie schnell zum Auto, um wieder nach Hause zu fahren. Doch dort werden sie nicht heil ankommen, denn das Schicksal schlägt erbarmungslos zu. Bei einem Unfall kommt June ums Leben. So scheint es jedenfalls, denn Carl erwacht aus einem Nickerchen in seinem Wohnzimmersessel. Er sitzt nun im Rollstuhl und vermisst seine June schrecklich, die eigentlich im Sessel neben ihm sitzen sollte. Was wäre, wenn man die Zeit zurückdrehen und die Ereignisse ändern könnte? Was wäre, wenn Carl nicht dem Kind ausweichen müsste, dass seinem Ball auf die Straße hinterherläuft? Wäre June dann noch am Leben? Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Carl und versucht, auf verschiedene Art und Weise, die Ereignisse zu ändern, die alle irgendwie miteinander verknüpft sind. Wird es ihm gelingen, Carls geliebte June zu retten? Wie weit wird Carl gehen, um seine große Liebe zu retten? Finde es heraus und erlebe denselben Sommernachmittag zwischen 15 und 19 Uhr immer und immer wieder und versuche dem Schicksal zu entkommen…

Absolut flüssiges Gameplay
Der Spieler übernimmt in diesem Abenteuer nicht nur die Rolle von Carl, sondern auch von June, von einem kleinen Jungen, der besten Freundin, einem Jäger und einem alten Mann. All diese Charaktere haben auf die eine oder andere Weise etwas mit Junes Schicksal zu tun und jeder von ihnen, auch der im Rollstuhl sitzende Carl, wird mit den Tasten W, A, S und D durch die kleine Siedlung gesteuert. Um die Sicht zu verändern schwenkt man die Kamera mit Hilfe der Maus. Außerdem kann man die Charaktere rennen lassen. Alle weiteren Tasten werden dem Spieler zu gegebener Zeit angezeigt und bleiben solange sichtbar, bis man sie betätigt hat. So benötigt man z. B. die Taste E, um sich Bilder anzusehen oder Gartentore zu öffnen, die Taste R, um die Erinnerungen zurück zu spulen und die Taste Q, um z. B. ein Menü zu verlassen. Die Steuerung wurde sehr gut ausgearbeitet, denn keiner der Charaktere bleibt beim Laufen irgendwo hängen, egal wie eng der Gang ist.

Während man versucht, die Ereignisse zu ändern, muss der Spieler natürlich einige Hürden nehmen. Es gibt zum einen Gartentore, die nur von einer Seite aus geöffnet werden können. Dann findet man schwere Tore, die nur von den Erwachsenen aufgestoßen werden können. Für den Jungen sind Löcher in den Zäunen vorhanden, die nur er durchkriechen kann. Außerdem stehen Vasen überall herum, die nur das Kind mit seinem Ball umwerfen kann. Der Jäger verfügt natürlich über ein Gewehr und der alte Mann besitzt einen ganz besonderen Schlüssel. Die beste Freundin nutzt auf geschickte Weise das Gewicht ihrer Umzugskisten. Doch das ist noch nicht alles: Manchmal muss man ein Ereignis, das man gerade zurechtgerückt hat, wieder komplett "falsch" einstellen, um andere Dinge gerade zu biegen. Der Spieler muss herausfinden, wie die Ereignisse miteinander verknüpft sind, um am Ende zum "Ziel" zu gelangen.

Nebenher kann man für jeden Charakter je 5 Erinnerungen einsammeln, wenn man sie findet, und sich zahlreiche Dioramen ansehen, um Erinnerungen an Carl und June zu sammeln. Von June gemalte Kunstwerke können betrachtet werden. Außerdem findet man hier und da ein paar scheinbar belanglose Gegenstände, die einem einen zusätzlichen Erfolg einbringen können.

Liebevolle Grafik und angenehme Musik
Die Grafik ist im Comic-Stil gehalten. Die Hintergründe sind aus der Ferne gesehen meist unscharf gezeichnet und werden klarer, je näher man dem Objekt kommt. Carls Träume werden in einer schwarz-weißen Grafik dargestellt. Die komplette Story spielt, mit Ausnahme des Seeufers zu Beginn des Spiels, in der Siedlung, in der alle Beteiligten wohnen. Jeder hat sein Haus oder seine Villa. Erst nach und nach werden manche Bereiche freigeschaltet. In den Vorgarten der Villa des Jägers kommt man z. B. recht spät, da man auch die Rolle des Jägers erst zu einem späteren Zeitpunkt übernimmt. Die Häuser wurden alle liebevoll eingerichtet. Dabei handelt es sich nicht um filigrane Grafik, aber dennoch um viele kleine Details, die ein Haus zu einem Heim machen können.

So sieht es auch mit den Charakteren aus. Zum einen wurden sie recht grob gezeichnet, denn sie besitzen z.B. keine Augen, sondern nur leere Augenhöhlen, aber dennoch besitzen sie Feinheiten, die ihnen Leben einhauchen und einen Charakter verleihen. Zusätzlich machen die gut aufeinander abgestimmten Animationen jede einzelne Figur liebenswert. Die Charaktere wurden nicht mit Synchronstimmen auf herkömmliche Art ausgestattet. Sie sprechen nicht, geben aber Laute von sich, die eine eindeutige Gefühlsregung deutlich machen. Der Junge freut sich z. B. riesig, wenn jemand mit ihm spielt, ist traurig, wenn er eine Absage bekommt und stur, wenn er das Seil seines Drachen wieder hergeben soll. Die Umzugskartons scheinen für die Freundin fast zu schwer zu sein und der Jäger ärgert sich über einen Vogel. Vor allem die Emotionen von Carl wechseln ihm Laufe des Spiels stark. Ist er zu Beginn noch traurig, schöpft er schon bald neuen Mut bis hin zur Euphorie, die dann jedoch schnell in Trauer und sogar Wut umschlägt.

Die trotz des tragischen Ereignisses, der Freude, Wut und Traurigkeit, ruhige Atmosphäre wird von einer dezenten Musik vermittelt, die mit zahlreichen verschiedenen Titeln aufwarten kann. Zum Teil ist die Musik auch ein wenig melancholisch, jedoch nie erdrückend. Sie ist ein guter Begleiter auf dem Weg, das Schicksal zu ändern.

Fazit
"Last Day of June" hat mich absolut positiv überrascht, ja sogar begeistert und das schon nach wenigen Minuten. Carl und June sind so niedlich, wie sie am See sitzen und während sich Carl rührend um June kümmert. Umso tragischer ist der Unfall, der kurz darauf geschieht. Diese beiden Szenen reißen den Spieler so sehr mit, dass er voller Eifer versucht, Carl zu helfen und selbst Schicksal zu spielen. Die Steuerung ist dermaßen benutzerfreundlich, dass ich das Spiel auch ungeübten Tastatur-Spielern empfehlen kann. Nichts hakt, die Laufwege sind alle sehr kurz und selbst mit dem Rollstuhl hat man keine Probleme. Die Grafik war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, da sie in der Ferne absichtlich ein wenig verschwommen ist, aber man hat sich schnell darauf eingestellt. Charaktere ohne Augen waren bisher für mich immer gesichtslos, sogar seelenlos, doch das kann ich von dieser kleinen Gemeinde nicht behaupten. Die Darsteller wurden so gut animiert und mit solch tollen Geräuschen ausgestattet, dass einem ihre Seele direkt ins Gesicht springt. Die Spieldauer beträgt ca. 4 bis 5 Stunden, wenn man alles erkunden und erforschen will. Der Preis von € 19,99 ist daher ein wenig hoch. Dennoch kann ich dieses Spiel, ein Spiel mit Herz und Seele, nur jedem empfehlen! Kannst du Carl und June helfen? Finde es heraus!
  
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