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     Lost Chronicles of Zerzura

   
verfasst am:    29. Januar 2012
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
70%
 


Spanien zur Zeit der Inquisition
Im Jahre 1494 bringt Susanna mitten in den Unruhen der Stadt einen gesunden Jungen zur Welt, ihr zweites Kind. Die Inquisition ist fĂŒr den Aufruhr verantwortlich, denn sie verhaftet und ermordet jeden, der nicht streng nach ihrem Glauben lebt. Susanna weiß, dass auch sie von der Inquisition gesucht wird und damit auch ihre beiden Söhne in Gefahr sind. Sie gibt Ramon und Feodor in die Obhut eines guten Freundes, den sie in Tripolis kennengelernt hat. Thabit flieht mit den Kindern durch eine Luke im Boden des Hauses. Gerade noch rechtzeitig, denn schon steht Inquisitor Gonzalo in der TĂŒr und nimmt Susanna ein SchlĂŒsselteil ab. Er sucht nach weiteren SchlĂŒsselteilen, doch Susanne weigert sich, die anderen TrĂ€ger zu verraten. Gonzalo fackelt nicht lange und lĂ€sst Susanna auf dem Scheiterhaufen verbrennen...

20 Jahre spĂ€ter, im Jahre 1514, sind ihre Söhne erwachsen geworden. WĂ€hrend Ramon seine Zeit damit verbringt, der Kultur Ägyptens hinterherzujagen, ist aus Feodor ein technisch begabter Erfinder geworden. Mit den Geldern des Grafen von Barcelona hat er ein FluggerĂ€t entwickelt, das getestet werden muss. Zum 19. Mal stĂŒrzt das FluggerĂ€t jedoch ab. Der Graf wird ungehalten, da er eine Wette mit dem Grafen von Florenz laufen hat. Feodor und Ramon bleibt nur eine Woche, um ein funktionierendes FluggerĂ€t zu konstruieren, bevor der Graf von Barcelona sie an die Inquisition ausliefert, die immer noch prĂ€sent ist. WĂ€hrend Feodor nun an einer Art Fesselballon arbeitet, vertieft sich Ramon wieder in seine Studien ĂŒber Ägypten. Thabit, der die beiden Jungen großgezogen hat, versorgt ihn immer wieder mit neuen Artefakten. Auch dieses Mal hat er ihm ein KristallstĂŒck von seiner Reise nach Nordafrika mitgebracht. Dieses KristallstĂŒck weckt in Ramon Sehnsucht und Hoffnung zugleich. Er ist davon ĂŒberzeugt, dass es ihn und seinen Bruder dorthin fĂŒhren wird, wo sie hingehören. Doch zugleich bringt ihn der Stein auch in grĂ¶ĂŸte Gefahr. Schon bald steht die Inquisition in der Werkstatt und verhaftet Ramon. Er soll nach Tripolis gebracht werden. Um herauszufinden, was die Inquisition mit dem Kristall vorhat, bleibt er in der Gefangenschaft. Doch Feodor will seinen Bruder nicht im Stich lassen. Zum GlĂŒck hat er sein neues FluggerĂ€t fertig gestellt. Dieses Mal funktioniert es auch. Schon bald beginnt fĂŒr ihn eine abenteuerliche Reise in der Luft, zu Wasser und auf dem Land...

Eine gefÀhrliche Reise
Im gesamten Abenteuer ĂŒbernimmt der Spieler die Rolle von Feodor. Als junger Erfinder und mit einem guten technischen VerstĂ€ndnis ausgestattet, muss er so manche HĂŒrde ĂŒberwinden, um die einzelnen Stationen seiner Reise zu bewĂ€ltigen. Dabei wird der Spieler vor zahlreiche InventarrĂ€tsel und auch das ein oder andere richtige RĂ€tsel gestellt. Es ist unerlĂ€sslich, sich jedes Objekt anzusehen. Oft macht sich Feodor nĂ€mlich dabei wichtige Notizen. Jeden wichtigen Gedanken trĂ€gt er in sein Tagebuch ein. Wie kann man z. B. ein funktionierendes FluggerĂ€t bauen? Welche Materialien könnten verwendet werden? Erst, wenn er alle Informationen gesammelt hat, ist er in der Lage eine Zeichnung zu entwerfen und die Baumaterialien zusammen zu suchen. Oft genug kann man GegenstĂ€nde erst dann ins Inventar aufnehmen oder Aktionen erst dann durchfĂŒhren, wenn andere Dinge erledigt sind oder ein bestimmter Gedankengang gefasst wurde. Eingesammelte Utensilien mĂŒssen hin und wieder auch im Inventar noch einmal betrachtet werden, denn eine Truhe könnte z. B. etwas Wichtiges enthalten. Zusammengesetzte Werkzeuge können auch wieder auseinander genommen werden. Zu jedem Objekt erhĂ€lt man zudem noch einmal eine Beschreibung, wenn man es im Inventar betrachtet. Auch diese kann hilfreich sein. Hotspots markieren alle relevanten Dinge und AusgĂ€nge. ZusĂ€tzlich gibt es ein paar wenige richtige RĂ€tsel, bei denen z. B. das FluggerĂ€t korrekt gezeichnet und zusammengebaut, die Position auf dem Meer bestimmt, ein WĂŒrfelspiel bestritten oder das RĂ€tsel der Pharaonen gelöst werden muss. Die RĂ€tsel, die in einer Nahansicht durchgefĂŒhrt werden, können alle nach kurzer Wartezeit ĂŒbersprungen werden, auch wenn sie im Grunde recht einfach zu lösen sind. Leider treten hin und wieder kleinere Inventarbugs auf. So bleibt z. B. eine Kette im Inventar erhalten, obwohl sie bei einem Dieb gegen ein anderes Objekt getauscht wurde. Ein RĂ€tsel ist zudem etwas schwieriger zu lösen, da hier Pixelhunting gefragt ist. Die Inquisition ist unserem Protagonisten auf den Fersen. Nur ein falscher Schritt und er stirbt. Dies kommt ein paar Mal vor. Doch das Spiel legt in solchen Gefahrensituationen einen automatischen Speicherstand an, der den Spieler an den Zeitpunkt zurĂŒckversetzt, an dem er sozusagen ins Messer gelaufen ist. Außerdem sind genĂŒgend SpeicherplĂ€tze vorhanden, die man individuell belegen kann.

Sehnsucht nach dem Unbekannten
Ramon war noch ein Kleinkind, als er die Heimat seiner Mutter verlassen musste, und Feodor wurde auf der Flucht geboren. Doch Ramon spĂŒrt eine Sehnsucht in sich, die er nicht erklĂ€ren kann und die Feodor nicht versteht. Erst nach und nach erfahren wir, was es mit dieser Sehnsucht auf sich hat. Ramon erinnert sich nur zögerlich an seine Geburtsstadt, sodass die Story nicht nur in Bezug auf Ramons Befreiung spannend bleibt, sondern auch in Bezug auf das Ziel der ungekannten Reise. Feodor beginnt die Verfolgungsjagd in Barcelona und reist ĂŒber Almeria nach Malta und von dort aus nach Tripolis. Hier beginnt dann die Suche nach der geheimnisvollen Heimat von Ramon. Das Spiel ist in acht große und zusĂ€tzliche kleinere Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel spielt in einer Stadt, bzw. einer Region, die wiederum zahlreiche Locations aufweist. Diese wurden nicht nur grafisch an die damalige Zeit angepasst, sondern auch die InventargegenstĂ€nde wurden mit Begriffen aus der damaligen Zeit versehen. Feodors FluggerĂ€t ist daher kein Fesselballon, sondern eine Flugmaschine, ein Streichholz wird als Schwefelholz bezeichnet, eine Wasserpumpe ist eine Wasser-DrĂŒck-Maschine, etc. Sogar Folterinstrumente aus dem 16. Jahrhundert kommen zum Einsatz. Dies macht die eigentlich spannende Story zu einem authentischen Erlebnis. Doch leider hatte ich immer wieder das GefĂŒhl einen Abschnitt dieser Geschichte zu verpassen. Feodor muss z. B. im Korsaren-Lager eine PrĂŒfung bestehen, bei der er einen Diamanten aus einem gesunkenen Schiff holen muss. Niemand ist dies zuvor gelungen. Eine schwierige und spannende Aufgabe wartet also auf unseren Erfinder. So dachte ich jedenfalls. Doch der Spieler muss lediglich ein Holzfass bestĂŒcken, das er als Sauerstofftank verwenden kann. Die eigentliche schwierige Bergung des Schatzes ist nicht nur handlungsfrei, sondern wird noch nicht einmal in einer Sequenz gezeigt. Ein weiteres Beispiel ist die Suche nach Zerzura. Ramon erklĂ€rt seinem Bruder, dass nicht nur das Stadttor mit einem speziellen SchlĂŒssel geöffnet werden kann, sondern man auch im Besitz des SchlĂŒssels sein muss, um die Stadt ĂŒberhaupt zu finden. So begeben sich die BrĂŒder in einen Sandsturm und stehen plötzlich vor dem Tor von Zerzura. Die SchlĂŒsselteile mussten sie dazu weder zusammensetzen, noch auf irgendeine Weise verwenden, um die Stadt ĂŒberhaupt zu finden. Hier wĂ€re es besser gewesen, man hĂ€tte darauf verzichtet, bestimmte Informationen in die GesprĂ€che oder bestimmte Spielinhalte einzubauen. Die Grafik, die im Grunde gut gelungen ist, weist ebenso wie die InventarfĂŒhrung Bugs auf. Ramon bricht bei der Ankunft in seine Heimatstadt ohnmĂ€chtig zusammen. Man sieht ihn auch kurz einknicken, doch dann steht er plötzlich wieder aufrecht. Jamila kniet sich auf den Boden, um Ramon zu untersuchen. Optisch wĂŒhlt sie jedoch lediglich in der kahlen Erde, da Ramon immer noch neben ihr steht. Die Synchronstimmen sind gut gelungen, allerdings sind Feodor nur selten Emotionen anzuhören. Auch die Hintergrundmusik ist sehr schön, bietet jedoch wenig Abwechslung.

Fazit
Der Held der Geschichte ist ein technisch begabter Erfinder. Sein Bruder wird von einer ungekannten Sehnsucht getrieben, durch die er in die HĂ€nde der Inquisition fĂ€llt. Feodor will Ramon nicht im Stich lassen und folgt ihm daher ins Ungewisse. Die Reise birgt viele Gefahren und Aufgaben, sodass den Spieler stets etwas Neues erwartet. Allerdings hatte ich immer wieder das GefĂŒhl, einen Abschnitt der Geschichte verpasst zu haben. Spannende Aufgaben, die das Herz eines Adventurefans höher schlagen lassen, werden angekĂŒndigt und enden dann in einer 5-minĂŒtigen Handlung, die noch nicht einmal eine kleine Sequenz aufweist. Der Spieler bleibt daher zwischendurch immer mal wieder enttĂ€uscht zurĂŒck. Das komplette Spiel wurde auf die damalige Zeit angepasst. Dies betrifft nicht nur die ansehnliche Grafik, sondern auch die Bezeichnungen der InventargegenstĂ€nde. Auch die Charaktere sind gut gelungen. Jedoch geht der Titelheld, als wĂŒrde er stĂ€ndig Krafttraining machen, obwohl er von der Synchronstimme und den teils mangelnden Emotionen her, eher ein wenig schmĂ€chtig wirkt. Hinzu kommen grafische Bugs und Inventarbugs, die jedoch kein Hindernis im Spielverlauf darstellen. Die Hintergrundmusik ist passend gewĂ€hlt, mit der Zeit jedoch ein wenig eintönig. Die Spieldauer belĂ€uft sich auf ca. 8 bis 10 Stunden, je nach Erfahrenheit der Spieler. "Lost Chronicles of Zerzura" bietet trotz allem eine spannende Geschichte mit schönen Aufgaben, die ein ĂŒberraschendes Ende bereithĂ€lt.
  
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