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     Unforeseen Incidents

   
verfasst am:    30. Mai 2018
verfasst von:    avsn-fawks

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Grafik 70%
Sound 87%
Atmosphäre 100%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 93%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
90%
 
Story
In der Stadt Yelltown herrscht Seuchenalarm. Drei Menschen sind vor einer Woche kurz nach Eintritt fieberartiger Symptome gestorben und man befürchtet, dass eine Epidemie im Anmarsch auf das kleine, eigentlich wenig entzückende Städtchen mitten im Waldgebiet ist. Als Musterbürger Yelltowns, bzw. abgebrochener Student und Berufsbastler, standen Weltrettungsaktionen so ziemlich ganz unten auf Harper Pendrells Checkliste, bis ihm eine todkranke Frau, fiebrig, hustend und blutbespritzt, auf der Straße begegnet und eine Nachricht zusteckt, die er an jemanden überbringen soll. Widerwillen gerät Harper in die Fänge eines diabolischen Plans. Jemand scheint tatsächlich eine tödliche Epidemie auslösen zu wollen. Ob die Pharmakonzerne dahinter stecken, vielleicht sogar die Regierung selbst oder gar eine mörderische Sekte, die sich entschieden hat, die Apokalypse in Gang zu setzen? ... Begleitet von seinem treuen Multitool und mit Hilfe seines Freundes Professor MacBride, der Journalistin Jane Helliwell und einer reizenden Parkrangerin namens Jervis, wird Harper Pendrell, natürlich von dir agierend, dem Bösen einen Tritt in den Allerwertesten verpassen, dabei einen Witz oder zwei reißen und natürlich die Welt retten.

Gameplay
Gesteuert wird die Hauptfigur Harper Pendrell aus der 3rd-Person-Perspektive. Die Steuerung entspricht dem denkbar einfachsten klassischen Point & Click Steuerungsmodel. Im neutralen Modus hat der Mauszeiger eine X-Form, die sich in eine Kreisform ändert, sobald er über einer interagierenden Zone schwebt. Durchführen kann man die vorhandene Aktion entweder mit der linken oder rechten Maustaste – beide sind fast vollkommen miteinander wechselbar. Einzelne Funktionen wie z. B. Doppelklick auf einen Szenenausgang, um schneller dorthin zu gelangen, scheinen jedoch nur mit links zu funktionieren. Das Inventar hat man gemütlich am oberen Teil des Bildschirms platziert. Zur Verwendung braucht man lediglich das anzuwendende Objekt auf sein Ziel zu ziehen; dabei sind keine Nahansichten und lästigen Untermenüs vorhanden, die grafisch zwar ein Interface eventuell upgraden würden, aber das Wesentliche in der Regel nur verkomplizieren.

Aktionsmöglichkeiten sind in den verschiedenen Schauplätzen nicht unendlich, aber zufriedenstellend und nicht allein auf den Pfad zur Lösung beschränkt. Man hat sozusagen genügend Spielraum, um die Gegend mittels Hostspots, die eine reine informative Funktion haben, gründlicher als eigentlich notwendig, zu erkunden. Es wimmelt jedoch nicht von falschen Fährten. Man kann schon ein paar nutzlose Gegenstände einsammeln und ein wenig herumexperimentieren, alles jedoch im richtigen Maß. Auf falsch kombinierbare/anwendbare Aktionen regiert das Spiel mit kontextbezogenen Rückmeldungen, sofern welche für die jeweilige Situation existieren. Anderenfalls verwendet das Spiel generische Sprüche im Stil von "lieber nicht" oder halbgenerische wie "das will ich nicht schneiden", falls man z. B. fälschlicherweise zum Messer greift. Wie auch sonstige Texte sind in "Unforeseen Incidents" Rückmeldungen lustig formuliert und tragen zu einer gut bekömmlichen Spielatmosphäre bei. Generisch oder nicht, es wurden genügend Sprüche einprogrammiert, damit es nicht eintönig wird.
Eine Hotspotanzeige ist verfügbar und wird via Leertaste aktiviert. Ansonsten hat man beim Spielen keine Verwendung für die Tastatur, bis auf für die ESC-Taste, die das Spielmenü öffnet. Alles in allem hat man bei der Entwicklung allem Anschein nach Wert darauf gelegt, ein Spielerlebnis im Sinne der Adventures alter Schule zu gestalten, und dieses Unterfangen ist sehr gut gelungen.

Aufgaben & Rätsel
Das Rätseldesign trifft den Nagel auf dem Kopf für diejenigen, die sich ein pures Adventure wünschen. Die Anzahl der actionhaltigen Sequenzen in "Unforeseen Incidents" ist minimal; den Gamecontroller darf man diesmal beiseitelassen, und Papier und Stift in greifbarer Nähe würde sich als nützlich erweisen. In den Rätseln kommen Harpers erfinderischer Geist und vor allem seine technische Begabung zum Vorschein. Während seines Abenteuers wird er u.a. aufgefordert, einen Laptop zusammenzuflicken, einer Schrottkarre ihren vorherigen Glanz zu verleihen, Funksignale anzupeilen und noch vieles mehr... alles im klassischen Point & Click Design, einsammeln & verwenden Stil. Inhaltlich stimmt die innere Logik der Rätsel mit dem gesundem Menschenverstand überein. Erfahrene Spieler werden die meisten Hürden mühelos meistern – nur ein paar Rätsel sind richtig knifflig und erfordern es, komplexere Zusammenhänge zwischen verschiedenen Schauplätzen zu enträtseln. Einsteiger haben hier die Gelegenheit, sich mit dem Genre durch ein freundliches Rätseldesign vertraut zu machen. Beim Kapitelwechsel setzt man sich immer wieder mit einem Minispiel auseinander. Lichtstrahlen müssen dabei durch Reflektoren an ein bestimmtes Ziel geleitet werden. Dies und eine Runde "Leaping frogs Puzzle" sind wirklich die einzigen Stellen, an denen das Rätseldesign vom Point & Click Muster abweicht. Etwas Abwechslung schadet jedoch nie.

Grafik und Sound
Das grafische Vermögen von "Unforeseen Incidents" wurde handgezeichnet. Ob man dies als Nach- oder Vorteil betrachtet, kommt ganz auf den Blickwinkel an. Wenn man hier eine grafische Sensation mit allem Schnickschnack erhofft, liegt man falsch. Das ist auch nicht weiter schlimm. Eine Supergrafik macht ein Spiel nicht aus, und in dieser Art Spiel geht es hauptsächlich um die Story und nur nebensächlich um die Optik. Technisch gesehen haben die Entwickler eine einzigartige Spielwelt in 2D erschaffen, die der Story einen bescheidenen, jedoch lebhaften comicartigen Look verschafft, welcher der Handlung und deren Humor gute Dienste erweist. Animationen, die grafisch die Verwendung von Objekten darstellen, fehlen ganz oder sind schlicht ausgefallen. Wann immer Harper etwas bastelt, ergänzen entsprechende Toneffekte und beschreibende Worte die mangelnde animierte Sequenz zu seiner Handlung.

Das Spiel wird in fünf Sprachen angeboten: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die deutsche und die englische Fassung enthalten eine vollständige Sprachausgabe. Zwecks dieses Reviews wurde die deutsche Fassung gespielt. Ich fand die Stimmenauswahl passend und die Sprachaufnahmen professionell ausgeführt.


Fazit
Man meint seit Jahren das Point & Click Genre sei am Rande des Aussterbens, doch erfreulicherweise erscheint ab und zu ein Titel, der das Sprichwort "Legends never die" bekräftigt. "Unforeseen Incidents" ist in jeder Hinsicht ein klassisches Point & Click Adventure, am besten bezeichnet als ein humorvolles Mystery Adventure. Man schlüpft in die Rolle des technisch begabten Dorftrottels Schrägstrich Alleskönner Harper Pendrell, für den eine Runde Plündern auf dem örtlichen Schrottplatz fast so aufregend wie eine Verabredung mit einem Supermodel zu sein scheint. Fast das gesamte Rätseldesign basiert ausschließlich auf Point & Click artigen Rätseln, das heißt reichlich Aktionsmöglichkeiten, kein Überfluss an Zwischensequenzen und kaum Action/Shooting Szenen. Auf einer Skala von 1 bis 5 würde ich den Schwierigkeitsgrad der meisten Rätsel mit 3 bewerten – für die wenigen extra ausgefeilten muss man sich vermutlich ein wenig mehr Mühe geben. Story und Interface sind hervorragend gelungen. Die Grafik wirkt leider etwas veraltet, was jedoch meiner Meinung nach in Story betriebenen Spielen wie diesem keine große Rolle spielt. Es handelt sich bei diesem Titel um ein Spiel in voller Länge, also mindestens 10 Spielstunden. Als langjähriger Point & Click Adventure Fan wird "Unforeseen Incidents" von mir herzlich empfohlen.
  
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