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     Dracula 3 - Der Pfad des Drachen

   
verfasst am:    11. August 2008
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


Vampire, FeldermĂ€use, Ratten, KrĂ€hen und Nebel reichen eigentlich schon aus, um ein gruseliges Abenteuer zu kreieren. Eigentlich!, denn Dracula 3 – Der Pfad des Drachen bietet weitaus mehr. WĂ€hrend der Spieler sich in den frĂŒheren Abenteuern um den FĂŒrsten der Finsternis in dessen Schloss umgesehen hat, durchwandert man im neuesten Werk die Ruinen und, vom Zerfall gezeichneten, Überreste des Schlosses. Das Abenteuer spielt im Jahre 1920 und beginnt vollkommen harmlos, ohne jeden Hinweis auf Vampire, denn Pater Arno soll lediglich nach RumĂ€nien reisen, um zu prĂŒfen, ob eine kĂŒrzlich verstorbene Ärztin heilig gesprochen werden kann. Arglos, an das Gute im Menschen glaubend und vielleicht auch ein wenig naiv, reist der junge Priester in das kleine Dorf Vladoviste, um voller Elan die Kirche und die Dorfbewohner zufrieden zu stellen. So kurz nach dem 1. Weltkrieg kann die Diözese und auch das Volk in dieser Region eine WallfahrtsstĂ€tte gut gebrauchen, um die Menschen im christlichen Glauben zu stĂ€rken. Doch schon 2 Tage nach seinem Aufenthalt in Vladoviste, muss Pater Arno feststellen, dass sich hinter den religiösen Handlungen und der, zum Wohle der Menschheit durchgefĂŒhrten, Forschung der Ärztin, ein dunkles Geheimnis verbirgt. Martha Calugarul glaubte an Vampire und wollte den FĂŒrsten der Finsternis aufspĂŒren. Damit hat sich Arnos ursprĂŒnglicher Auftrag erledigt, denn eine Heiligsprechung kommt nun nicht mehr in Frage. Nach RĂŒcksprache mit seinem Kardinal, der entsetzt ist zu hören, dass die Menschen in dieser Region immer noch an Vampire glauben, soll Arno nun Beweise finden, die diesen Glauben als Mythos und Legende widerlegen. Der Priester ist immer noch mit Begeisterung bei der Sache und ĂŒbernimmt diesen Auftrag gerne. Doch schon bald gerĂ€t er tiefer und tiefer in die dunklen, gefĂ€hrlichen Geheimnisse rund um den Dunklen Lord...

Das ziemlich lange Abenteuer mit und um den jungen Pater bietet immer wieder neue Wendungen. Dies ist einer der GrĂŒnde, warum Arnos Geschichte bis zum Ende interessant und spannend bleibt. Ein zweiter Grund sind die grusligen und spannungsfördernden Effekte, die immer wieder an unverhofften Stellen eingebracht wurden. Eisige Bodennebel, laut kreischende KrĂ€hen, wild umher flatternde FeldermĂ€use, Ratten mit rot-leuchtenden Augen, dunkle Schatten, geheimnisvolle Gestalten, eindrucksvolle Gewitter, plötzlicher Stromausfall und zahlreiche weitere Effekte sorgen fĂŒr eine absolut gruselige Stimmung, bei der man nicht selten den Atem anhĂ€lt oder sogar erschrickt. Der Spieler kann in zahlreiche Fallen tappen, wie eine explodierende Bombe, eine zĂŒndende Granate, eine brennende Höhle, ein unterirdisches GefĂ€ngnis, und vieles mehr. Ist man nicht vorsichtig, endet Arnos Abenteuer frĂŒhzeitig. Das Spiel gibt einem jedoch immer wieder eine neue Chance, den Pater auf den rechten Weg zurĂŒck zu fĂŒhren.

Der Gruselcharakter des Spiels wird durch eine eindrucksvolle Grafik unterstĂŒtzt. Nebel wabern realistisch und schaurig ĂŒber den Boden und hĂŒllen schneebedeckte BerghĂ€nge ein. Regen fĂ€llt wirklichkeitsnah vom Himmel. Gewitterblitze erhellen eindrucksvoll die dunkle unwettergetrĂŒbte AtmosphĂ€re. Jedes Haus hat seinen eigenen Charme und seine eigene Geschichte. Viele HĂ€user in Vladoviste sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Der Gasthof hat, auch wenn die Mauern noch erhalten sind, ebenfalls unter dem Krieg gelitten, was man deutlich an zerschlissenen Sofas erkennen kann. In der TĂŒrkei unterstĂŒtzen die schneebedeckten Berge, die schaurige AtmosphĂ€re der alten, in den Berg gehauenen, GefĂ€ngnisse. Schon alleine die Landschaft vermittelt Grausamkeit und Einsamkeit. Betritt man das alte GefĂ€ngnis, kommt das GefĂŒhl der Gefahr hinzu. Auch die Spielfiguren und Tiere sind mit zahlreichen Details ausgestattet, an Hand derer man die LebensumstĂ€nde bereits erkennen kann. Der eindrucksvollste Charakter ist wohl der TotengrĂ€ber, dem man die harte Arbeit und Armut bereits ansehen kann. Die Spielfiguren fĂŒhren keine ĂŒbertriebenen Bewegungen aus. Es sind die Kleinigkeiten, die sie lebendig machen: ein Zwinkern mit den Augen hier und da, eine kleine Handbewegung oder einfach nur die Mimik. Telefoniert man mit einer Person, wird sie in einem kleinen Bildausschnitt dargestellt. Bei nĂ€herer Betrachtung sieht man, wie sich die Brust der Person beim Atmen hebt und senkt. Der vielleicht eindrucksvollste Effekt ist die Betrachtung im Spiegel. LĂ€sst man Arno in den Spiegel sehen und bewegt dann die Maus im Bildschirm hin und her, wendet Arno seinen Kopf in die gleichen Richtungen und schaut dem Cursor nach. Liest unser Held ein Buch, ist seine Mimik ein Schauspiel fĂŒr sich.

Die sanfte Hintergrundmusik trĂ€gt zum Gruselfaktor bei, obwohl sie weder schaurig, noch mit pompösen Akkorden bestĂŒckt ist. Sie unterstĂŒtzt das sanfte GemĂŒt von Arno, der als Priester immer erst an das Gute denkt. Es ist unser Held, der Gefahrensituationen deutlich kenntlich macht. In solchen Situationen atmet er schneller und heftiger, was mit Hilfe der Soundeffekte eindrucksvoll realisiert wurde. SchrittgerĂ€usche, knarrende TĂŒren, knurrende Hunde und FlĂŒgelschlag von Vögeln sind nur ein paar der zahlreichen Soundeffekte, die so gut untergebracht wurden, dass sie kaum auffallen, sondern eher als gewohnheitsmĂ€ĂŸige GerĂ€usche erlebt werden. Die deutsche Synchronisation ist gut gelungen. Der liebenswĂŒrdige Pater hat eine sanfte, vertrauenserweckende Stimme bekommen. Maria ist verfĂŒhrerisch und unnahbar zugleich. Ozana ist vor lauter Angst kratzbĂŒrstig und der kleine Ionel ein neugieriger Lausbub, der fĂŒr sein Alter schon viel zu viel miterleben musste.

Oft unterbrechen RĂ€tsel den Spielfluss, doch die Kheops Studios haben es wieder einmal verstanden zahlreiche RĂ€tsel ins Spiel so zu integrieren, dass die Geschichte nicht unterbrochen wird, sondern durch diese RĂ€tsel an Spannung noch gewinnt. Über 25 RĂ€tsel der unterschiedlichsten Art und auch unterschiedlichster Schwierigkeitsstufe muss Arno auf seinem Weg lösen. Mit zunehmendem Spielfortschritt, werden auch die RĂ€tsel schwieriger und hĂ€ufiger. Arnos Pfad wird immer steiniger, doch gibt es genĂŒgend Hinweise, um jedes RĂ€tsel lösen zu können. Hin und wieder muss man die Hinweise nur als solche erkennen und verstehen. Dokumente werden gesammelt und können jederzeit erneut betrachtet und untersucht werden. Dialoge werden schriftlich nachgehalten, sodass der Spieler auch hier noch einmal nachlesen kann, welche Hinweise die anderen Spielfiguren vielleicht gegeben haben. An wichtigen Stellen, erinnert sich Arno jedoch oft von ganz alleine an einen Dialog und vollzieht wichtige Passagen fĂŒr den Spieler hörbar in seinen Gedanken nach. Bibelverse können ebenfalls auf den nĂ€chsten Schritt hinweisen und sollte man gar nicht weiter kommen, gibt es die Rubrik Missionen, in denen man nachlesen kann, welche kleinen und großen Aufgaben noch nicht erfĂŒllt wurden. All diese MenĂŒpunkte sind mit einem Rechtsklick abrufbar. Dort befindet sich auch das Inventar, das aus mehreren Registerkarten besteht. GegenstĂ€nde werden hier aufbewahrt und können jederzeit entnommen werden.

Auch wenn Arnos Abenteuer ein abruptes Ende finden kann, ist es nicht nötig stĂ€ndig zu speichern. Das Spiel setzt automatisch wieder an der verpatzten Stelle ein. Trotzdem bietet das Adventure die Möglichkeit sooft und so viel wie möglich zu speichern. Die SpeicherplĂ€tze sind nicht begrenzt. Die LautstĂ€rke der Sprachausgabe, Soundeffekte und Hintergrundmusik kann getrennt voneinander eingestellt werden. Optionen zum Untertitel, der Helligkeit und weiteren Einstellungen ermöglichen dem Spieler das Abenteuer auf seine BedĂŒrfnisse anzupassen.

Fazit: "Dracula 3 – Der Pfad des Drachen" ist eines der besten Gruseladventure mit und um den FĂŒrsten der Finsternis. Überraschende Wendungen in der Geschichte sorgen immer wieder fĂŒr interessante Aspekte. Die hervorragende Grafik, mit tollen Gruseleffekten und kurzen, eindrucksvollen Zwischensequenzen, versetzt den Spieler regelrecht in die Rolle des gutmĂŒtigen Priesters. AtmosphĂ€rische, sanfte Hintergrundmusik unterstĂŒtzt dieses GefĂŒhl. Soundeffekte sorgen zum einen fĂŒr ein gewohntes Empfinden fĂŒr GerĂ€usche und zum anderen reißen sie den Spieler immer wieder aus dieser Gewohnheit heraus, um den Gruselcharakter zu verstĂ€rken. Abwechslungsreiche RĂ€tsel mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sind so gut ins Spiel platziert worden, dass sie die Geschichte und Spannung sogar noch unterstĂŒtzen. Adventurefans sollten sich dieses Abenteuer auf keinen Fall entgehen lassen! FĂŒr Gruselfans und RĂ€tselfans ist es sogar ein absolutes "Muss"!
  
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Kommentare

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Autor Kommentar
lazarus verfasst: 26. Aug 2008

registriert: 19. Nov 2006

Wohnort: Pfalz

Ich kann mich voll und ganz den Worten von Nikki anschließen. Es ist eines der besten Adventure, dass ich in diesem Jahr gespielt habe.

Die Grafik und die spannende AtmosphÀre haben mich voll und ganz in die Rolle des Paters Arno versetzen lassen. Es war von Anfang bis Ende eine packende Story, die nie langweilig wurde.

Die zahlreichen RĂ€tsel mit unterschiedlichen Schierigkeiten haben mich total beeindruckt. Sie sind nicht leicht zu lösen und man muss einige Dokumente und Dialoge mehrmals betrachten, damit man auf die Lösung kommt. Aber genau das macht fĂŒr mich ein gutes Adventure aus.

Einiges Manko war fĂŒr mich der Schluß. Diesen hĂ€tte man noch dramatischer und dĂŒsterer gestalten können.

---

Gruß lazarus


Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.

(Galileo Galilei)

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Autor Kommentar
xetips verfasst: 17. Dez 2012

registriert: 17. Dez 2012

Hallo,

ich sehe das Ă€hnlich. Die AtmosphĂ€re war eines der großen Highlights des Spieles. Andauernd hat irgendetwas geknarrt oder der Nebel verdeckte einem die Sicht. Man dachte immer, dass hinter der nĂ€chsten Ecke irgendetwas lauern könnte. Das hat mir sehr gefallen.

Die RÀtsel reichten von sehr leicht bis kaum lösbar. Besonders kurz vor dem Ende gab es ein RÀtsel an dem ich beinahe verzweifelt wÀre. Aber lösbar sind sie dennoch alle. Man muss nur die Geduld haben, sich die Hinweise immer und immer wieder anzusehen.

Das Ende hat mir im Gegensatz zu meinem Vorposter sehr gut gefallen und war fĂŒr mich dramatisch genug.

Das Einzige, was mich zwischendurch teilweise gestört hat, waren die doch recht langatmigen Dialoge, welche teilweise kein Ende nehmen wollten. An einigen Stellen hĂ€tte ich mir doch kĂŒrzere Dialoge gewĂŒnscht.

MfG

xetips

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