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     Der Fall John Yesterday

   
verfasst am:    16. Mai 2012
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 100%
Sound 97%
Atmosphäre 100%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 95%
Relation: Preis/Spieldauer

80%

Gesamtwertung
94%
 
Wer ist John Yesterday?
John hat nach einem Selbstmordversuch sein GedĂ€chtnis verloren. Alles, was er weiß, stammt von ErzĂ€hlungen seiner Mutter Elaine und seines Auftraggebers und Freundes Henry White. Henry hatte wĂ€hrend seiner Studienzeit fĂŒr eine Organisation gearbeitet, die Obdachlose unterstĂŒtzte. Als seine Eltern starben, ĂŒbernahm er das Firmenimperium, um mit seinem Geld die Organisation zu unterstĂŒtzen. Seit geraumer Zeit werden nĂ€mlich immer wieder Morde an Obdachlosen verĂŒbt. Der Killer hat bereits den Namen "Inquisitor" erhalten, da er seine Opfer inzwischen foltert, bevor er sie umbringt. Diese Foltermethoden und die Kenntnisse von Elaine, einer Expertin fĂŒr satanische Sekten, brachten Henry auf die Spur einer satanischen Sekte, dem Ordens des Fleisches der angeblich im Jahre 1501 ausgerottet wurde. Da Elaine mit ihren Nachforschungen nicht mehr weiterkam, stellte Henry John ein. Dieser fand schließlich eine Spur, die ihn nach Paris und zur Kathedrale Notre Dame fĂŒhrte. Irgendetwas muss John herausgefunden haben, denn er kontaktierte Henry und bat ihn, sofort nach Paris zu kommen. Als Henry dort eintraf, hatte John bereits Quecksilber getrunken...

Dies alles hat man dem Helden unserer Geschichte erzĂ€hlt. Seine eigenen Erinnerungen bestehen lediglich aus kurzen Flashbacks, die durch Momentaufnahmen und bekannt vorkommende Bilder entstehen, wie einem blauen Vogel oder einer Szene aus einem Film. Es sind Kleinigkeiten, die John ins GrĂŒbeln bringen und die ErzĂ€hlungen von Henry und Elaine nach und nach in Frage stellen. Warum mochte er frĂŒher angeblich keine Weintrauben, findet sie nun aber köstlich? Warum kann er sich ĂŒberhaupt nicht an seine angeblich große Liebe Suzanne erinnern? Hat er wirklich versucht sich selbst umzubringen? Was hat er in Paris herausgefunden? Wer ist Freund und wer ist Feind? Warum sieht er immer wieder Bilder von sich, auf denen er so vollkommen anders aussieht und sich an fremden Orten aufhĂ€lt? Die Suche nach dem Obdachlosenmörder stellt sich schon bald als Suche nach dem eigenen Ich heraus. Der Fall ist viel weiter verzweigt, als es zunĂ€chst den Anschein hat...

Vergangenheit und Gegenwart
Das Spiel beginnt mit einem RĂŒckblick auf die Ereignisse wĂ€hrend Henrys Zeit bei den Kindern des Don Quichotte. Hier ĂŒbernimmt der Spieler die Rollen von Henry und auch Cooper, die eine alte verlassene U-Bahn-Station durchforschen, um Obdachlose aufzustöbern, die Hilfe benötigen. Diese Aktion scheint vollkommen schief zu gehen. Oder vielleicht doch nicht? Wir werden es spĂ€ter erfahren, denn das Spiel wechselt in die Gegenwart, in die Zeit, als John, dessen Rolle ab jetzt ĂŒbernommen wird, nach seinem Selbstmordversuch wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und die Nachforschungen wieder aufnimmt. Der GedĂ€chtnisverlust und die stĂ€ndigen Flashbacks bieten dem Spieler immer wieder eine Gelegenheit, die Ereignisse aus der Vergangenheit zu betrachten. Auf diese Weise lernt er John besser kennen und erfĂ€hrt gleichzeitig die ZusammenhĂ€nge. Zu Beginn ist es nicht ganz einfach, der Geschichte zu folgen. Aber gerade dies macht es so spannend. Bis zum letzten Kapitel weiß John nicht, wer er wirklich ist. Und auch der Zusammenhang zum Fall des Obdachlosenmörders wird erst in einem Showdown am Ende des Spiels vollstĂ€ndig aufgeklĂ€rt.

Leicht verÀndertes Gameplay
Das Gameplay wurde gegenĂŒber der "Runaway"-Serie und "The Next BIG Thing" etwas verĂ€ndert. Sobald man einen Gegenstand oder Bereich in der Nahansicht betrachtet, geht zusĂ€tzlich ein kleines Fenster mit einer Großaufnahme des Objektes auf. Hier kann man den Gegenstand noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, ihn entweder ins Inventar aufnehmen oder eine Aktion durchfĂŒhren. Um ein Objekt aus dem Inventar anzuwenden, muss man nicht extra in die Nahansicht gehen. Dinge werden aus der Tasche geholt, indem man sie mit gedrĂŒckter Maustaste herauszieht. Ein einfacher Klick auf das entsprechende Objekt bringt noch einmal eine genauere Beschreibung ein. Eine weitere VerĂ€nderung betrifft den Speichervorgang: Der Spieler kann keine individuellen SpielstĂ€nde anlegen. Diese werden in kurzen AbstĂ€nden automatisch vom Spiel angelegt. Auch der aktuelle Stand wird immer wieder beim Verlassen des Spiels gesichert. Automatisch erstellte SpielstĂ€nde sind nicht so beliebt, doch kann man in diesem Spiel durchaus auf ein eigenes Speichern verzichten, da die AbstĂ€nde sehr gering gehalten wurden. Ansonsten bewegt man die Charaktere wie ĂŒblich durch die Szenen. Dicke rote Pfeile markieren die AusgĂ€nge. Eine Hotspot-Anzeige wurde fĂŒr AnfĂ€nger des Genres wieder integriert. ZusĂ€tzlich gibt es eine Hilfefunktion, die Tipps liefert. Allerdings sind diese Tipps kein direkter Lösungsweg, sondern eher ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Was die RĂ€tselkost betrifft, so stĂŒtzt sich das Spiel hauptsĂ€chlich wieder auf InventarrĂ€tsel. Wo wende ich welchen Gegenstand an? Was benötige ich, um einen Tresor zu öffnen? Hier und da gibt es auch ein richtiges RĂ€tsel. Zu allen Aufgaben sind genĂŒgend Hinweise vorhanden. Man muss sich nur richtig umsehen.

Comic-Grafik mit makabren Szenen
Die Geschichte beginnt recht gruselig in einer verlassenen U-Bahn-Station. Die scheinbar geistig verwirrten Bewohner, ein makabres Pfeifkonzert und Gewalt-Szenen deuten auf einen absoluten Thriller hin. Dies ist im Grunde auch der Fall, denn schließlich dreht sich alles um Mord, eine satanische Sekte und das verlorene Ich von John Yesterday. Die Hintergrundgrafik ist nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig bunt, sondern eher in gedĂ€mpften Farben gehalten. Die SchauplĂ€tze enthalten oft nur wenige GegenstĂ€nde. Doch weniger ist oft mehr, denn gerade dadurch kann die Stimmung optimal vermittelt werden. Die Charaktere, die eindeutig den Stempel der Pendulo Studios tragen, werden hingegen meistens durch krĂ€ftigere Farben in den Vordergrund gerĂŒckt. Die Cadway-Station zu Beginn des Spiels ist nur einer von unzĂ€hligen SchauplĂ€tzen. Im Laufe des Spiels hĂ€lt man sich in einem Hotelzimmer auf, durchsucht einen AntiquitĂ€tenladen, ĂŒberprĂŒft eine alte Fabrik und das umliegende GelĂ€nde, reist sogar in verschneite, einsame Berge und findet sich am Ende in einer Ruine in Schottland wieder. In den markanten, kurzen Zwischensequenzen werden oft grausame Bilder aus den Erinnerungen von John gezeigt. Abwechslung wird in diesem Spiel groß geschrieben!

Ein stetiger Begleiter
Ein Thriller bedeutet jedoch nicht, dass wir auf den gewohnten Witz verzichten mĂŒssen, denn die Pendulo Studios haben es wieder einmal perfekt verstanden, in diese dĂŒstere Geschichte das richtige Maß an Humor einzubringen. Immer wieder gibt es Momente, in denen man nicht nur schmunzeln, sondern lachen muss. Albert, der Portier des Pariser Hotels, ist da nur eines von vielen Beispielen. Herauszuheben ist auch der ErzĂ€hler. In einer trockenen und nĂŒchternen Art berichtet er, welche Gedanken sich John beim Betrachten eines Objektes macht. Oft wird der Spieler auf sarkastische Art und Weise darauf aufmerksam gemacht, wenn etwas nicht funktionieren wĂŒrde oder momentan weniger von Interesse ist. Man sollte sich wirklich jedes Objekt ansehen, bevor man es ins Inventar aufnimmt, um in den Genuss der tollen Kommentare durch den ErzĂ€hler zu gelangen.

Tolle Dialoge, Soundeffekte und Hintergrundmusik
Aus den Trailern kennen wir bereits das gruselige Pfeifkonzert, das schnell zu einem Ohrwurm wird. Auch die ĂŒbrigen Soundeffekte sind hervorragend gelungen und platziert worden. SchrittgerĂ€usche, sich schließende TĂŒren, Schubladen etc. Die Hintergrundmusik ist abwechslungsreich und unterstĂŒtzt die gruselige und rĂ€tselhafte AtmosphĂ€re. Die Charaktere hat man mit optimalen Synchronstimmen versehen. Henry wirkt wie ein nobler GeschĂ€ftsmann, doch schwingt immer ein Unterton mit, der seine noble Gesinnung in Frage stellt. John klingt suchend und zweifelnd, was er im Grunde ja auch ist. Cooper scheint die Intelligenz mit dem Schaumlöffel zu sich genommen zu haben und genau diese hört man ihm auch an. Dahingegen weiß Albert genau, was er will. Er ist immer auf der Suche nach der nĂ€chsten Sensation. Dies zieht sich durch das gesamte Spiel wie ein roter Faden. Jeder Charakter wurde mit der perfekten Stimme versehen. Genauso toll sind die Dialoge. Sie enthalten immer gerade so vielen Informationen, um den Spieler neugierig zu machen. Wer mag, kann alle GesprĂ€chspunkte durchgehen, um mehr Hintergrundinformationen zu erhalten. Man muss nicht alle Themen ansprechen, doch macht es großen Spaß den GesprĂ€chen zu lauschen.

Fazit
"Der Fall John Yesterday" ist ein ausgemachter Thriller, der jedoch nicht auf den typischen Humor der Pendulo Studios verzichten muss. Gekonnt wurde ein ErzĂ€hler eingesetzt, der uns wĂ€hrend des gesamten Spiels mit zum Teil sarkastischen Kommentaren begleitet. Zu den irrsinnigen, psychopatischen, bodenstĂ€ndigen und zweifelnden Charakteren gesellen sich skurrile Gesellen, die fĂŒr den einen oder anderen Lacher sorgen, ohne die ernste und bis zum Ende spannende Geschichte aus den Augen zu verlieren. Es wurden sogar Charaktere aus "Runaway" und "The Next BIG Thing" integriert. Ein weiterer Bonuspunkt ist der Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurĂŒck. Man könnte meinen, dies wĂŒrde zu viel Unruhe ins Spiel bringen, doch weit gefehlt. Die Flashbacks bringen dem Spieler die HintergrĂŒnde der Story erst nĂ€her und setzen ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen, bis ein komplettes Bild entstanden ist. Die Umsetzung der Geschichte ist auch grafisch hervorragend gelungen. Charaktere, die den Stempel des Entwicklerstudios tragen, wurden in tolle und abwechslungsreiche SchauplĂ€tze integriert. Hinzu kommen perfekte Synchronstimmen, schöne Soundeffekte und stimmungsvolle Musik, die das Gesamtbild abrunden. Die RĂ€tsel sind nicht zu schwer und nicht zu leicht. An die neue InventarfĂŒhrung hat man sich recht schnell gewöhnt. Der Spieler hat sogar die Möglichkeit, die Geschichte auf vier verschiedene Weisen zu beenden. Der Übergang von lustigen Geschichten zu einer bis ins Detail spannenden Story ist den Pendulo Studios also perfekt gelungen! Das Abenteuer hĂ€tte fĂŒr mich durchaus noch weiter gehen können. Mehr davon!
  
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