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Leisure Suit Larry 10 - Wet Dreams Dry Twice
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Story
Der "Meister der Liebe" Larry Laffer kehrt für eine zweite Runde im 21. Jahrhundert zurück. Normalerweise ein guter Grund, sich aus jeglichen Dating-Apps auszuloggen, freiwillig Überstunden zu machen und alle wegen Covid-19 verhängten sozialen Distanz-Regeln eine Weile lang sorgfältig zu befolgen. Doch Zeitgenossen aller Gender seid unbesorgt!!! Denn Augen hat Larry nur noch für Faith, in die er sich im Vorgänger "Wet Dreams don't Dry" von Kopf bis Fuß verliebt hat. Zum ersten Mal seit Beginn seiner Schürzenjäger-Kariere überlegt sich der ewige Junggeselle, ein für alle Mal sesshaft zu werden. Zuvor gibt es allerdings viel zu organisieren. Das Kleid, das Buffet... und zu allem Überfluss ist Larry eine mörderische Geheimagentin auf den Fersen, die vorgesehene Braut eigentlich verschollen und sein Pi-Phone, das nun von einer selbstlernenden KI gesteuert wird, reagiert unerwartet neidisch auf das Ganze. Ob eine Hochzeit noch zustande kommt? Seht selbst und findet es heraus!
Gameplay, Aufgaben & Rätsel
Es wäre ratsam sich den Vorgänger "Wet Dreams don't Dry" nicht entgehen zu lassen, vor allem weil es rockt und zudem, weil es inhaltlich vom Nachfolger unmittelbar fortgesetzt wird. So oder so, hat man gleich zu Spielbeginn sämtliche Dialogoptionen eingebaut, welche die Vorgeschichte ausführlich zusammenfassen, sollte man eine Auffrischung der vergangenen Ereignisse benötigen.
Gesteuert wird nach wie vor via eines einfach bedienbaren Point & Click Interfaces, wobei alle drei Maustasten eine Rolle spielen. Mit Links werden Aktionen, wie z. B. Reden/Einsammeln durchgeführt, mit Rechts werden Hotspots genauer betrachtet und das Mausrad blendet das Inventar und Larrys Pi-Phone ein und aus. Wenn wir schon beim Thema Pi-Phone sind: im aktuellen Titel verabschiedet man sich von der Timber-App. Larry braucht sie ja nicht länger, da er nun einzig und allein auf Faith fixiert bleibt, doch dafür gewinnt man ein paar neue schicke Apps hinzu. Darunter
- die ToDoApp: Im Grunde eine selbst aktualisierende Liste der zu erledigenden verbliebenen Aufgaben. Diese App schafft Ordnung in den Zielen, indem sie diese hierarchisch auflistet. Das Spiel beschreibt sehr deutlich, welche Aufgaben Larry abschließen muss (z. B. das Hotelpool-Wasser sauber und duftend zu bekommen, damit eine Travel-Bloggerin das Hotel mit höherer Punktzahl bewertet, wodurch Larry seine Schulden bei der Hotel-Besitzerin abzahlt und auschecken darf). Es bietet aber keine konkrete Rätselhilfe n und keine Hinweise, wie man schrittweise die Aufgaben vervollständigt. - die BauApp: Sie hilft, komplexe Vorrichtungen zu konstruieren (z. B ein Floss), aber auch Drinks zu mixen. Die App zeigt ein Muster in das man die passenden Objekte aus dem Inventar hinzufügt. - die PiApp: Ein spielerisches Äquivalent eines virtuellen Hilfebots. So kann man sich jeder Zeit auf einen amüsanten Plausch mit Pi einlassen. Zudem passt sie für Larry während der Dialoge auf und merkt sich (fürs Rätsellösen) wichtige Details, die man dann über die PiApp jeder Zeit aufrufen kann. Die verschiedenen Rätsel und Aufgaben dürften keinen Abenteurer enttäuschen. Im Vorgänger hat sich Larry vorgenommen, sich mit Faith zu paaren. Da sie seit Ende des Vorgängers verschollen bleibt, muss er sie erstmal ausfindig machen und sich mit ihrer Hilfe dann zusätzlich um das neu aufziehende Chaos in Prune-Corp kümmern. Faiths Spuren führen Larry nach Kalau'a - ein exotisches Archipel, das zwar Attraktionen (wer möchte nicht in der Nähe eines Kannibalinnen-Stammes Urlaub machen?!) und eine mystische Vorgeschichte aufweist, aber Touristen leider nur ein scheiterndes Resort anzubieten hat. Die dortigen Herausforderungen sind zahlreich und vielfältig. Sobald angekommen, wird Larry eines Umweltverschmutzungsvergehens beschuldigt und setzt damit sein erstes Ziel: Bußgeld aufzutreiben. Dieses wird parallel zu weiteren Storyfäden bearbeitet. U.a. gilt es für Larry, den Kannibalinnen zu helfen ein Gespenst zu vertreiben, ein LARP zu veranstalten und die 4 Teile eines mystischen Artefakts aus den verschiedensten Ecken des Archipels zusammenzuführen. Im technischen Sinn kommt man durch Kombinationsrätsel (Objekte einsammeln & in der Umgebung anwenden + Kombinationen innerhalb des Inventars mit und auch ohne die BauApp) und Dialogwahl voran. Selten kommt etwas im anderen Stil hinzu, wie z. B. die Stromverkabelung im Hotel, die eine Art visuelles Logikrätsel darstellt und je nach Gerät, welches man einschalten will, anders vernetzt werden muss.
Die Schauplätze neigen dazu, sich im Einklang mit der Handlung zu aktualisieren. Es spricht nichts dagegen, dass man an einem bereits erkundeten Ort, zum späteren Zeitpunkt, neue Objekte und frische Dialogoptionen entdeckt. Für das Showdown (ungefähr letztes Spieldrittel) findet sich Larry wieder, wo alles im Vorgängerspiel begann: im Prune-Corp Hauptquartier. Dort erwartet ihn zunächst ein komplexes Tunnelsystem, wodurch er seinen Weg anhand einer gekritzelten Karte finden muss, gefolgt von einer Spielsequenz in 80er Grafik. Eine ähnliche Sequenz hat man bereits im Vorgänger eingebaut, doch was sich damals wie eine kurze Kuriosität anfühlte, wurde diesmal perfekt in die Handlung eingebettet und fordert den Spieler mit einer "sich wiederholenden Tag Routine" im Stil des bekannten Films "Und täglich grüßt das Murmeltier" heraus.
Negativ fielen mir zwei Dinge auf: Zum einen, die Landkarte, mit der Larry bzw. der Spieler zwischen den verschiedenen Inseln des Archipels hin- und her hüpft. Sie hätte detaillierter sein können, sodass man per Klick in jeden bereits besuchten Schauplatz gelangt. Praktisch verbindet die Karte lediglich die Bootsanleger der verschiedenen Inseln miteinander. Ebenso unfreundlich fand ich ein Rätsel, bei dem man das Meer mittels eines Fernglases nach Spuren von Faith absuchte. Als Rätselidee eigentlich ganz schön, aber leider ohne Nahansicht, was bestimmte Elemente zu leicht zu übersehen und nur auf die Pixel genau klickbar gemacht hat. Ansonsten jedoch hat mir das Rätseldesign sehr gut gefallen.
Grafik und Sound
Im visuellen und auditiven Bereich unterscheidet sich der aktuelle Titel von dessen Vorgänger aus 2018 nicht im Geringsten. Nach wie vor bleibt man der klassischen 2D Adventure-Grafik treu und präsentiert dabei liebevoll handgezeichnete Standkulissen mit einem Minimum an dynamischen Elementen und praktisch ohne Animationen in der Nahansicht. Die Spielfiguren wurden ebenfalls geschmackvoll und vor allem unterhaltsam im Comics-Stil entworfen.
Atmosphärisch lässt das Ambiente keinen Zweifel daran, dass es sich hierbei um ein Larry Universum handelt. Sexualität und Erotik werden in jeder Ecke ausgestrahlt, angefangen mit dem phallusförmigen Prune-Corp Gebäude, über die Wandkunst im Kalau’a Hotel und bis zu Kleinigkeiten wie z. B. Larrys Floß-Stoßstange (umfunktionierte aufblasbare Puppe). Natürlich tragen dazu auch die kurzen Zwischensequenzen bei, die Larrys sexuelle Begegnungen begleiten. Falls es die Absicht gab, das Spieluniversum derart zu entwerfen, dass der Spieler es wie durch die Augen eines alternden Schürzenjägers erlebt, wurde das Ziel auf beste Weise, humorvoll erreicht.
Die Leisure Suit Larry Melodie dürfte jedem Fan der Spielreihe bekannt sein. Ansonsten haben keine weiteren Begleitmusikstücke meine Aufmerksamkeit geweckt. Toneffekte wurden reichlich eingeblendet. Zum jetzigen Zeitpunkt bietet das Spiel Untertitel in sechs Sprachen an. Die deutsche und englische Fassung enthalten zudem eine vollständige Sprachausgabe.
Fazit
Punkt zwei Jahre nachdem er die Larry Spielreihe aus deren Ruhestand holte und die Eskapaden des alternden Schürzenjägers ins Jahr 2018 verlegte, kehrt nun Entwickler "Crazy Bunch" mit einem zweiten "Larry" Titel zurück. Insgesamt erschienen seit Gründung dieser Spielreihe 1987 mehr als 10 Titel. Doch besonders an die beiden letzten Teile haben es, mit der zielgerichteten Verpflanzung von Larry in den Gegenwart geschafft, eine zusätzliche Humorschicht herzustellen, nämlich die des entstehenden Kulturkonflikts. An (von selbst) sprechende Telefone hat sich Larry bereits im Vorgänger gewöhnt, aber im Bereich Sensibilität hat er noch Lücken, sodass z. B. seine Begegnung mit der Umwelt-Aktivistin Emma im aktuellen Spiel immer noch für ein breites Lächeln sorgt. "Wet Dreams Dry Twice" liefert ein wohl zufriedenstellendes Spielerlebnis, was Story und Rätseldesign betrifft. Ich würde dieses Spiel irgendwo zwischen sehr anspruchsvoll und schlicht schwierig einstufen, wodurch es sich möglicherweise weniger für Einsteiger ins Point & Click Genre eignet. Eingefleischte Larry Fans und erfahrene Point & Click Spieler werden "Wet Dreams Dry Twice" vermutlich absolut lieben. Fürs Spielen brauchte ich ca. 12 Stunden. So wie vermutlich viele andere Larry Fans bin ich gespannt wie es künftig mit seinen Abenteuern im 21. Jahrhundert weitergeht.
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