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     A Vampyre Story 1

   
verfasst am:    13. November 2008
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


Mona verließ einst ihre Eltern, um an der Oper in Paris Gesang zu studieren. Es lief auch alles gut, bis eines Tages Baron Shrowdy von Kiefer an der Oper auftauchte und Mona seine Verehrung aussprach. Mona wies den Baron zurück, womit das Unglück begann. Shrowdy versetzte die schöne Operndiva in Trance und verschleppte sie auf sein Schloss in Draxylvanien. Nun war Baron von Kiefer ein Vampir und wollte seine Angebetete natürlich auf seinen Status herunterholen. Also, biss er Mona und belegte sie mit einem Fluch, sodass sie sein Schloss nicht mehr verlassen konnte. Hier fristet die Opernsängerin nun ihr Dasein mit dem einzigen Wunsch, nach Paris zurückkehren zu können. Ihr einziger Freund und Verbündeter ist Froderick, eine kleine vorlaute und fantasievolle Fledermaus. Shrowdy verwöhnt seine Liebste natürlich nach Strich und Faden. Nur ihren sehnlichsten Wunsch wird er ihr nie erfüllen. Oder vielleicht doch, wenigstens unwillentlich? Eines Abends rudert der Baron über den See, um "Wein" für Mona zu besorgen. Er setzt an einen einsam daherwandernden Mönch zu überfallen, als das Schicksal sich umkehrt, denn der Mönch ist ein Vampirjäger und pfählt Shrowdy. Dies bedeutet das Ende des Vampirs und Monas Gefangenschaft. So sollte es eigentlich sein, doch die alte, längst verstorbene Baronin hat ihren Sohn Shrowdy mit einem Zauber belegt. Er wird nun nicht mehr als Vampir umherlaufen, sondern als Geist. In dieser Gestalt wird er nun versuchen Mona an der Flucht zu hindern. Diese muss erst einmal an den Schlüssel zum Bootshaus des Schlosses gelangen, denn das ist der einzige Ausgang. Leider wird der Schlüssel von einem steinernen Wasserspeier bewacht, der seine Pflicht auch nach dem Tode seines ungeliebten Herrn, noch äußerst ernst nimmt. Welche Schwierigkeiten wird Mona haben, das Schloss zu verlassen? Wird sie an dem Seemonster Inky vorbeikommen, das alles und jeden verschlingt, der sich in die Nähe des Wassers wagt? Es ist ein weiter Weg bis Paris!

Bevor ihr euch ins Abenteuer stürzt, solltet ihr euch im klaren sein, dass es sich bei "A Vampyre Story" um ein "Adventure der alten Schule" handelt. Monkey Island und Co lassen grüßen. Ziel des Spiels ist es nicht, so schnell wie möglich so viel wie möglich einzusammeln und anzuwenden. Das ist nur ein Nebeneffekt, um das Spielgeschehen voran zu treiben. Viel mehr sollte man "A Vampyre Story" erleben, indem man sich alle Objekte, Gegenstände und Lebewesen, ob tot oder lebendig, aus Stein oder Holz, hübsch oder hässlich, versteckt oder offensichtlich, ansieht, mit ihnen redet und versucht sie an sich zu nehmen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Selbst steinerne Wasserspeier können in Draxylvanien sprechen, genauso wie Feldermäuse, Raben und Ratten. Mona hat als Vampir, auch wenn sie dieser Tatsache nur schwer ins Auge sehen kann, besondere Fähigkeiten, die man zu gegebener Zeit einsetzen kann und muss. Manche eingesammelten Objekte lassen sich miteinander kombinieren. Da Froderick ihr ständiger Begleiter ist und nicht nur mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern auch als "Objekt" im Inventar zu finden ist, sollte man nicht vergessen, ihn auch als solches zu verwenden. "A Vampyre Story" ist ein recht einfaches Adventure, wenn man genügend Geduld mitbringt und sich wirklich alles ansieht, die Gespräche ausführlich führt und genau zuhört. Lasst euch Zeit und genießt das Erforschen des kuriosen Schlosses und seiner Umgebung. Hinter allem und jedem versteckt sich ein witziger Spruch und vielleicht auch ein Hinweis, der Mona weiterhelfen wird.

Die lustige und fantasievolle Geschichte beginnt bereits mit dem Vorspann, denn dieser ist in ein sehr schönes Bilderbuch eingebunden, das Szenen aus Monas Kindheit bis hin zu ihrer Tätigkeit an der Pariser Oper und der ersten Begegnung mit Shrowdy wiedergibt. Das Intro strapaziert dann auch bereits äußerst unsere Lachmuskeln, denn man stellt sich Shrowdy als schrecklichen und furchteinflößenden Vampir vor. Dabei ist er eine Lachnummer. Klein wie ein Zwerg, mit Spitzbart, einer hohen Mütze, die seine Kleinwüchsigkeit etwas kaschieren soll, und der Stimme eines Gnoms, versucht er Froderick und Mona einzuschüchtern. Doch die kleine Fledermaus hat sofort eine vortreffliche Beschreibung für Shrowdy auf Lager: Mr. kurz, blass und dämlich. Wer nun glaubt die lustigen Szenen beschränken sich auf die Zwischensequenzen hat weit gefehlt, denn das komplette Spiel steckt voller Witze und Anspielungen, die nur darauf warten ans Tageslicht zu kommen. Die Anspielungen beziehen sich auf bekannte Persönlichkeiten, wie den Fußballer Rudi Völler, den Sänger Ozzy Osbourne oder die Zauberkünstler Siegfried und Roy, auf Songs wie "Who let the dogs out", auf Filme wie "Der Pferdeflüsterer" oder "Der Pate" und sogar auf Kultfiguren wie Santa Claus. Zweideutigkeiten sind an der Tagesordnung. Mona spielt die Naive, während Froderick im wahrsten Sinne des Wortes Aufklärungsarbeit leistet und ihr z.b. die tatsächlichen Aktivitäten im örtlichen "Nagelstudio" erklärt und woran man erkennen kann, dass es sich um einen Schneemann und nicht um eine Schneefrau handelt. Das ungleiche Duo sorgt dafür, dass der Spieler kaum aus dem Lachen heraus kommt.

Die erstklassige Grafik setzt die Mischung aus Gruselcharakter und Komik gekonnt fort. Das schaurig düstere Schloss ist mit solch witzigen Details, wie einem Bärenkopf, der mit den Augen rollt, ausgestattet, dass man keine Sekunde an die Ernsthaftigkeit der ganzen Szene glaubt. Wenn Mona dann auch noch grafisch hervorragend dargestellte Folterinstrumente benutzt, um z.b. Nüsse zu knacken, kann man sich kaum noch das Lachen verkneifen. Die in der Dunkelheit rot leuchtenden Augen der Ratten könnten erschreckend wirken, wenn es sich hierbei nicht um italienische Ratten à la der Pate mit Kenntnissen der Opernmusik handeln würde. Habt ihr schon einmal einen Friedhof gesehen, auf dem Kinderspielgeräte, wie eine Schaukel oder eine Rutsche, stehen? Nein? Dann besucht das draxylvanische Friedhofs- und Picknickgelände, denn hier ist alles möglich! Auch die Schauplätze außerhalb des Schlosses besitzen zwar Gruselcharakter, der jedoch immer wieder durch witzige Details aufgehoben wird. Perfekte Animationen sorgen für ein lebendiges Geschehen. In die leichten Wellenbewegungen des Wassers mischen sich die Wasserringe, die von einem anlegenden Boot bzw. Sarg verursacht werden. Die Spielfiguren bewegen sich alle flüssig und harmonisch, ob steinerner Wasserspeier, fetter Rabe, trotteliger Wachtmeister oder aufreizendes Freudenhausmädchen. Selbst das Flügelschlagen der Fledermäuse ist eine tolle abgerundete Bewegung. Jedes kleinste Detail, ob die Steine der Innenwand eines Kamins oder die Falten eines Bettvorhangs, ist deutlich erkennbar.

Die Hintergrundmusik ist ein richtiger Ohrwurm. Hat sich die Titelmelodie einmal festegesetzt, ist sie nur schwer wieder aus dem Gedächtnis zu bekommen. Dabei gibt es zu jedem Schauplatz ein eigenes Musikstück. Die hektische Betriebsamkeit eines Modesalons wird musikalisch genauso passend umgesetzt, wie die schaurige Atmosphäre einer Folterkammer. Natürlich ist auch die Hintergrundmusik im Comic-Stil gehalten. Wer beim Anblick der Charaktere noch nicht ins Lachen geraten ist, wird es spätestens dann tun, wenn sie den Mund aufmachen. Rufus ist ein solcher Snob, er könnte jedem englischen Butler Konkurrenz machen. Edgar ist ein gemütlicher Vertreter, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Frankie könnte ein Mitglied der sizilianischen Mafia sein, und Pyewacket ist die Hinterlist und der Egoismus in Person. Natürlich gibt es auch die ganz Schlauen, wie den Lehrling des Vampirjägers oder den unterbelichteten Wachtmeister, der einen Vampir noch nicht mal erkennt, wenn er vor ihm steht. Froderick ist einfach urkomisch. Seine vorlaute Stimme passt perfekt zu seinen Kommentaren. Mona spielt die vornehme und zurückhaltende Operndiva und wird nur selten verbal ausfällig, wenn doch, dann aber richtig. Im Gegensatz zur englischen Stimme, die mit der Zeit etwas zu schrill wirkt, passt die deutsche Stimme der Mona hervorragend. Die Stimmen runden das ganze Bild perfekt ab und geben der Story den letzten Schliff.

Das Gameplay ist einfach gestaltet. Klickt man einen Gegenstand oder ein Objekt an, erscheint ein großes Kreuz auf dem Bildschirm, denn die Aktionen sprechen und nehmen reichen nicht aus. Mona kann über dieses Kreuz zwischen vier Aktionen wählen: ansprechen, betrachten, nehmen und fliegen. Alle gesammelten Gegenstände werden in einem Sarg, der das Inventar darstellt, aufbewahrt. Kleinere und vor allem saubere Objekte nimmt Mona sofort in den Sarg auf. Andere wiederum werden als gedankliche Notiz dort abgelegt. Dieses Gedankengut wird hellblau aufgeführt, während tatsächlich eingesammelte Objekte ihre tatsächliche farbliche Gestaltung erhalten. Das ist auch schon fast der einzige Unterschied, denn die gedachten Gegenstände können genauso angewendet und kombiniert werden, wie wahrhaftig eingesammelte Objekte. Sobald man sie anwendet, verwandelt sich Mona in eine Fledermaus und fliegt schnell zu dem gewünschten Objekt, um es zu holen. Dem Spieler bleibt auf diese Weise ein unnötiges Hin- und Herlaufen erspart und Mona muss als Dame von Welt nicht alle schweren oder verschmutzen Objekte ständig mit sich herum schleppen. Als Operndiva schickt es sich natürlich auch nicht in wildes Gerenne zu verfallen. Wenn dem Spieler der Weg in stolzer Gangart zu lang wird, reicht ein Tastendruck auf die Leertaste aus, um Mona mit einem Schlag an die gewünschte Stelle zu befördern. Ein Rechtsklick mit der Maus öffnet nicht nur das Inventar, sondern lässt Mona auch direkt den Schauplatz wechseln, wenn ein dicker roter Pfeil erscheint und angeklickt wird. Für Anfänger im Adventurebereich hat Autumn Moon sogenannte Hotspots eingebaut. Per Tastendruck werden alle Objekte markiert, die interessant sein könnten. Das Spiel kann zu jeder Zeit gespeichert werden, auch wenn man nicht sterben kann, was für einen Vampir ja sowieso nur schwer möglich ist. Das Optionsmenü lässt viel Spielraum für die individuelle Anpassung des Abenteuers auf den eigenen PC.

Fazit: "A Vampyre Story" ist ein klassisches Point-and-Click Adventure in Manier der alten Adventure wie Monkey Island und Co. Der hervorragend im Comic-Stil umgesetzten Gruselgeschichte rund um einen Vampir, wird bereits im Intro die Ernsthaftigkeit vollends entzogen. Das Spiel ist ein überaus gelungener Angriff auf die Lachmuskeln. Selbst wenn man das Abenteuer zum dritten Mal spielt, wird man vermutlich immer noch nicht alle versteckten Witze gefunden haben. Hinter jedem Objekt befindet sich ein Witz oder eine witzige Anspielung. Die grandiose Comic-Grafik, die herrliche und abwechslungsreiche Hintergrundmusik und die erstklassigen Stimmen wurden komplett aufeinander abgestimmt. Nehmt euch die Zeit und schaut euch wirklich jedes Detail im Spiel an. Es lohnt sich! Jeder Adventurefan sollte einmal in seinem Leben eine Reise nach Draxylvanien unternommen haben! Besucht Schloss Warg, Vlads Landing, das draxylvanische Friedhofs- und Picknickgelände und vieles mehr, und lasst euch von Mona und Froderick auf eine ganz besondere Reise durch die Nacht entführen! Wir freuen und bereits jetzt auf die Fortsetzung und können es kaum erwarten der hübschen Operndiva und der vorlauten Fledermaus ein weiteres Mal zu begegnen!
  
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