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     Black Mirror 2

   
verfasst am:    01. März 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
50%
 


Story
Darren Michaels studiert in Boston, ist jedoch über die Semesterferien zu seiner Mutter gefahren und jobbt nun für die nächsten drei Wochen im Fotoladen eines gewissen Fuller. Mit seinem Chef versteht er sich nicht besonders. Als dann die junge Angelina Morgan in den Laden kommt, um Fotos von sich machen zu lassen und Fuller die junge Frau belästigt, trägt dies nicht gerade zu einem guten Arbeitsverhältnis bei. Zu allem Überfluss findet Darren auch noch seine Mutter schwer verletzt in ihrer Wohnung. Als dann Fuller am nächsten Morgen erstochen in seinem Laden gefunden und Angelina des Mordes bezichtigt wird, brennen bei Darren alle Sicherungen durch, denn ein Unbekannter scheint ihn und Angelina seit dem gestrigen Tag zu verfolgen. Es liegt an ihm, Angelinas Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu überführen. Neben seiner Sorge um seine Mutter, wäre dies schon Aufregung genug, doch dann findet er in den Unterlagen seiner Mutter merkwürdige Dokumente. Sie scheint seit Jahren monatliche Geldbeträge zu erhalten. Außerdem ist da noch das Foto, das zum Zeitpunkt gemacht wurde, als Rebecca bereits im fünften Monat hätte schwanger sein müssen. Doch man sieht ihr diesen Zustand nicht an. Und wer ist der fremde Mann auf dem Foto. Immer wieder liest Darren den Namen des Ortes Willow Creek und fährt schließlich dorthin.

Grafik
Die Hintergrundgrafik des Spiels ist sehr schön gestaltet. Auch die Charaktere sind optisch ansprechend, solange sie nicht in der Nahansicht gezeigt werden. Ein Großteil des Spiels findet jedoch nicht in Willow Creek und Umgebung statt, sondern in Biddeford, Maine. Von den alten Schauplätzen aus dem guten alten "Black Mirror - Der dunkle Spiegel der Seele", ist erst ab dem 3. Kapitel etwas zu sehen und selbst dann nicht allzu viel, denn in 12 Jahren scheint z. b. ein stattliches Schloss in Wales dermaßen verfallen zu sein, dass es einer Ruine gleicht. Das Ashbury Sanatorium ist überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen, da es zu einem Hotel geworden ist. Große grafische Schwächen zeigen sich, sobald man den Protagonisten mit einem Doppelklick schneller zu einem Objekt bewegen möchte, denn dann springt er nicht nur wie ein aufgescheuchter Hase zu diesem Objekt, sondern das Bild ruckelt sogar kurz. Lässt man Darren Michaels laufen, statt gehen, gleicht sein Gang eher der einer Ente, denn er bewegt sich zu steif.

Sound
Die Hintergrundmusik ist gut gewählt und passend eingebunden. Doch leider stimmt die Lautstärkeregelung nicht. Selbst wenn man die Lautstärke der Hintergrundmusik stark reduziert, kann es vorkommen, dass sie sehr laut einsetzt, nachdem ein Dialog oder eine Zwischensequenz beendet wurde. Sie ist in solchen Fällen sogar viel lauter als die Lautstärke der Sprachausgabe, die auf 100% eingestellt ist. Die Dialoge wurden sehr gut geschrieben. Sie sind auf die heutige Zeit angepasst. Jeder Charakter hat die Worte in den Mund gelegt bekommen, die zu seiner Generation passen. Auch die sarkastische Art mancher Charaktere lockert das Spiel auf. Leider kann man dies von der Sprachausgabe nicht sagen. Schon nach den ersten 10 Minuten fragt man sich, ob in Biddeford ein Virus ausgebrochen ist, da sich hier alle Bewohner anschreien, als wären sie alle hörgeschädigt. Dies zieht sich leider bis einschließlich des 3. Kapitels durch. Darren ist dermaßen aggressiv, das einem die Lust am Spielen vergehen kann. Und auch seine Gegenüber präsentieren sich so übellaunig, wie es schlimmer nicht geht. Hier scheinen die Entwickler nach dem Motto gegangen zu sein "Freundlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr". Schade, denn dadurch werden die gut geschriebenen Dialoge sehr deutlich abgewertet.

Steuerung
Auch die Steuerung lässt zu wünschen übrig. Man kann Darren zwar per Point-and-Click durch das Geschehen führen, doch benötigt der junge Mann oft 3 oder mehr Anläufe, bis er einen Gegenständ endlich ins Inventar aufnimmt. Zuvor erzählt er dem Spieler alles Mögliche, was eigentlich nicht weiter von Interesse ist. Dadurch kann es oft dazu kommen, dass man Gegenstände übersieht, die eigentlich ins Inventar übernommen werden können. Hinzu kommt, dass manche Gegenstände direkt aufgenommen werden können, auch wenn sie erst später benötigt werden, andere wiederum erst dann, wenn unser Protagonist weiß, wozu sie gebraucht werden. Die zahlreichen Klickpunkte tragen ebenfalls zur Verwirrung bei. Oft sind die Bilder von Klickpunkten übersät, die per Hotspots aufgerufen werden können. Zum Glück verschwinden unwichtige Hotspots, nachdem man den Gegenstand 3 bis 4-mal angeklickt und sich Darrens Kommentare angehört hat. Die Hotspots sind in machen Schauplätzen nicht sorgfältig gesetzt worden. Hier kann es dazu kommen, dass ein Hotspot an einer Stelle erscheint, die man gar nicht anklicken kann, er versetzt angezeigt wird, das falsche Symbol erhält oder einfach gar kein Hotspot vorhanden ist. So erscheint z. b. im Obergeschoss des Schlosses in Wales eine Sprechblase, obwohl Darren alleine im Raum ist. Zahlreiche Bugs tragen dann noch dazu bei, dass die Spieler einen älteren Spielstand neu laden müssen. Zum Glück kann das Spiel zu jeder Zeit und so oft wie man will gespeichert werden. Davon sollte auf jeden Fall Gebrauch gemacht werden. Es ist auch sinnvoll einen Gegenstand auf ein Objekt mehrmals anzuwenden, wenn man der Meinung ist, dass es dorthin gehört, denn hin und wieder reagiert das Spiel schlicht und ergreifend einfach nicht auf diesen Befehl.

Gameplay und Rätsel
Zu der nicht ausgereiften Steuerung kommt ein Gameplay, das auch einige Wünsche offen lässt. Die Inventarleiste verdeckt manchmal einige im unteren Bildschirmbereich liegende Gegenstände, die betrachtet werden können. Die Menüleiste am oberen Bildschirmrand bewirkt das Gleiche an dieser Stelle. Mit der Logik hat man es anscheinend auch nicht sehr genau genommen. Warum weigert sich Darren z. b. drei geschnittene Baumstämme ins Inventar aufzunehmen, weil sie groß und schwer sind, fünf Minuten später jedoch bindet er sie alle drei mit Seilen zusammen und nimmt das Dreierpaket an sich. Darren schneidet sich an einer Stelle im Spiel an einem Spiegel in die Hand. Für ganze 2 Sekunden sieht man diesen Schnitt und das Blut, danach ist die Hand wie auf wundersame Weise wieder verheilt. Es ist weder nötig das Blut abzuwaschen, noch die Hand zu verbinden. Der Wachmann im Krankenhaus kennt jeden Mitarbeiter des Krankenhauses sehr gut, laut Aussage der Schwester, doch fällt ihm nicht auf, dass der für ihn fremde Darren das Namenschild eines Arztes verwendet, um sich Zugang zur Leichenhalle zu verschaffen. Ziemlich zum Schluss des Spiels, ist sogar eine Leiche mit einer Sprechblase versehen worden. Klickt man sie an, sagt Darren, dass er sich momentan nicht mit der Person unterhalten will. Außerdem scheinen die Entwickler nur einen Betrag von 1.500 Dollar zu kennen, denn zum einen erhält Rebecca diese Summe als monatlichen Zuschuss und zum anderen wird Mrs. Biba mit genau dem gleichen Betrag erpresst. Fehlte es hier an Einfallsreichtum? Manche Handlungen erscheinen wie künstliche Spielverlängerungen. So muss Darren z. b. nach der Überweisung eines Versicherungsbetrages suchen, was keinerlei Bedeutung für das eigentliche Spielgeschehen hat. Man fragt sich auch, warum die überflüssigen Dialoge bezüglich des Selbstmordes der jungen Carrie eingebunden wurden, denn auch sie haben keinen tieferen Sinn und Zweck. Die meisten Rätsel sind gut gelungen, jedoch nicht sehr schwer. An manchen Stellen kam bereits Vorfreude auf, weil sie optimale Stellen für ein Rätsel gewesen wären, doch Darren führte dann eine automatische Handlung durch. Einige Rätsel waren jedoch auch langweilig und abgegriffen.

Fazit
Auch wenn dieses Spiel den Titel "Black Mirror 2" trägt, so hat es mit dem faszinierenden Vorgänger nicht sehr viel gemeinsam. Die Story von "Black Mirror 2" hat in den ersten beiden Kapiteln nur wenige Andeutungen auf Willow Creek und zieht sich schleppend dahin. Sobald es dann endlich in Richtung Black Mirror Castle geht, wird es teilweise richtig kitschig. Geister, die in Spiegel erscheinen oder Protagonisten, die bei der sanften Musik einer kleinen Spieluhr einen übertrieben epileptischen Anfall erhalten, tragen eher zur Belustigung bei, als zu einer gruseligen Atmosphäre. Hinzu kommt das ständige Geschrei der Charaktere. Es gibt leider keinen Bereich des Spiels, den wir als top oder auch nur durchweg gut bezeichnen würden, denn überall gibt es deutlich erkennbare Mängel, sei es Grafik, Gameplay, Akustik oder auch Story. Als eigenständiges Spiel, würde "Black Mirror 2" von der Story her, noch am besten wegkommen, doch da es die Fortsetzung von "Black Mirror - Der dunkle Spiegel der Seele" ist, kommt auch die Story des zweiten Teils eher wie ein Abklatsch rüber. Es fehlt einfach an der Atmosphäre und dem tollen Flair des ersten Teils. Man hätte den zweiten Teil besser in der Hand des Entwicklerstudios gelassen, das auch den ersten Part kreiert hat: Future Games.
  
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Kommentare

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Autor Kommentar
CumbachIsACity Titel: Ãœberraschendes Review... verfasst: 18. Jun 2011

registriert: 07. Dez 2009

Ich bin ziemlich verblüfft und überrascht, dass ihr "Black Mirror 2" weniger gut fandet.

Für mich ist dieses Adventure eines der gelungensten und atmosphärischsten Spiele seiner Gattung und es hat mir sauviel Spaß gemacht, es durchzuspielen! Obwohl es so gut wie gar keinen Zusammenhang zum ersten Teil gibt, bezeichne ich "Black Mirror 2" einfach mal als eine gelungene ... Quasi-Fortsetzung! ;-)

Besonders gut gefallen haben mir auch die malerische Grafik, die mitunter an die Meilenstein-Adventure-Reihe "Syberia 1+2" erinnert. Außerdem haben mich die Synchronsprecher total überzeugt - total lebendig und glaubwürdig!

Eines ist zwar für alle Zeiten klar: Darren ist alles andere als sympathisch, aber irgendwie macht ihn das so menschlich...was wiederum traurig ist. :-?

JEDENFALLS! :-D ... mag ich "Black Mirror 2" total gerne! Die Story ist super spannend und wendungsreich und obwohl das Ende extrem unbefriedigend ist *sauer-aufstoß*, gehört "Black Mirror 2" zu meinen Adventure-Favoriten! :-)

Mit freundlichen Grüßen,

CumbachIsACity

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